Australien - "Hier fängt die Geschichte an"
Wobei man bei genauerer Betrachtung erkennt das die Geschichte bereits beim Packen begonnen hat. Beim Packen von 9,4 Kg Gewand und 10,3 Kg Kamerauntensilien. Ansonsten lief alles unspektakulär ab, 6 einhalb Stunden Flug nach Doha (Dubai) dort 3 Stunden Aufenthalt und anschließend knapp 12 Stunden Flug nach Perth.
Ankunft um 17 Uhr Ortszeit, 32 Grad am Thermometer, jetzt mal hochoffiziell "ankommen" dann kann der Urlaub beginnen.
Obwohl ich seit knapp 34 Stunden Wach bin, es in Perth bereits halb 2 Uhr früh ist und ich in wenigen Stunden wieder aus den Federn muss, kann ich nicht schlafen. Mein Körper muss sich erst an die 7 Stunden Zeitverschiebung gewöhnen.
Das Internet in Australien ist (nennen wir es einfach mal) "interessant". Internet in jedem Haus ist undenkbar, sowas wie eine Flat-Rate oder ein WLAN Router kennt man auch nicht. Internet in Australien erinnert ein bisschen an die "guten alten 56k Modem Zeiten" nur ohne den coolen Geräuschen beim Einwählen. Also greife ich vorerst auf Dinge wie einen Block und Word zurück, daher nicht wundern wenns mal etwas ruhiger um mich wird:)
08.02.2013 23:26 Uhr / 09.02.2013 06:26 Uhr in Perth
Die "Nacht" war kurz und unruhig aber trotzdem war ich Hellwach als mir das ortsansässige Vogelgetier ein "Tagwache" zur Begrüßung trällerte. Also, aufstehen, kurz frisch machen, Kamera schnappen und loslegen. Der Tatsache das in Australien niemand sein Haus versperrt verdanke ich es das alles so reibungslos geklappt hat. (Bei Zeiten werde ich euch meine bescheidene Behausung näher bringen in welcher ich jetzt ein paar Tage residiere)
Draußen angekommen immer fest mit den Füßen aufstampfen (um Schlangen und Spinnen zu vertreiben, diese können einen gesunden jungen Mann theoretisch NICHT töten, austesten möchte ich es trotzdem nicht) und aufpassen wo man hintritt. Langsam geht die Sonne auf während der Sichelförmige Mond noch am Himmel zu sehen ist, ich lege meine Kamera an, nehme letzte Einstellungen von, drücke den Auslöser und dann passiert es...
...Also eigentlich ist nix passiert, kein klicken, kein surren des Motors, einfach Garnichts. Tja liebe Freunde, diejenigen von euch die mich bereits länger kennen werden etwas schmunzeln müssen, denn wieder quittiert mir ein Objektiv im Urlaub den Dienst. Ironie des Schicksals das mein altes Objektiv kurz vor Urlaubsbeginn von der Reparatur zurückgekommen ist.
Tja, c'est la vie. Und wenn ein Abenteuer so beginnt, dann kann es nur spannend werden:)
11.12.2013 22:37 Uhr in Perth
Die letzten zwei Tage waren recht ruhig und wurden für kulturelle Weiterbildung und Sightseeing verwenden, denn morgen früh geht es endlich in die Natur. Morgen geht es ans Zelten.
Dann gibt es sicherlich auch spannendere Geschichten zu erzählen und interessantere Fotos zu begutachten.
12.02.2013 - 15.02.2013
Der "Busch"
Nur wenige Kilometer (knapp 60 um genau zu sein) von der Stadt entfernt beginnt der "Wilde und gefährliche Busch". Drei Tage ohne Strom, Internet, großartige Zivilisation, etc. Geschlafen wird im Zelt (wer es sich leisten kann im Wohnwagen) und gegessen wird alles was schnell geht und sättigt.
Zwei wichtige Dinge gibt es jedoch zum "wilden und gefährlichen Busch" zu sagen:
Add 1)
der Busch ist weder Wild noch großartig gefährlich. Man ist natürlich am Arsch wenn man mitten in der Wildnis eine Autopanne hat, oder wenn einem eine tödliche Giftschlange beisst, aber im
großen und ganzen ist der einzige Feind dem man begegnet die Hitze. In den letzten drei Tagen habe ich abgesehen von einer winzigen Krabbe und ein paar toter Kängurus am Straßenrand nichts
gesehen. Wirklich nichts, keine Spinne, keine Schlange, kein Emu, kein lebendes Känguru, einfach nichts:) Und selbst wenn man mal was sieht, dann ergreifen die Tiere immer sofort die Flucht.
Add 2)
der Busch ist kein "Busch". Der Austalische Busch besteht aus allem was das Abenteurerherz begehrt. Neben einer dichtbewachsenen und vielfältigen Flora und Fauna gibt es nur wenige Kilometer
weiter plötzlich meterhohe Sanddühnen, welche wie riesige Wellen über das Land wandern. Noch ein paar Kilometer weiter hat man plötzlich karge Felsen welche aus dem Boden ohne anzeichen von
Wasser oder Pflanzen. Stellenweise sieht man von Waldbränden zerstörte Wälder die von toten schwarzen Bäumen bevölkert sind. Und dann gibt es noch die kilometerlangen unberührten Stränden, welche
man (wenn man das richtige Auto hat) über holprige Wege ereichen kann.
Ansonsten ist der Busch unbeschreiblich schön. Der perfekte Ort zum Abschalten und um die Seele baumeln zu lassen. Hier kann man inneren Frieden oder sein Orm finden, oder einfach nur sein Leben reflektieren.
Eins kann ich jedem von Euch mit auf den Weg geben: Scheiss auf das was der Olli gesagt hat und mach dir ein eigenes Bild. Pack deine Koffer und besuch das bis dato schönste Land welches ich jemals bereisen durfte.
16.02.2013 - 17.02.2013
Da es gestern spät wurde und ich recht erschöpft war, gibts jetzt gleich zwei Tage zusammengefasst. Eine kleine Info am Rande, ich genieße den ersten "kühlen" Sommerabend (unter 28 Grad) und schreibe (mit guter Musik und Deutschen Bier)draußen auf der Terrasse. Ja, Ihr habt richtig gelesen, nach Jahren der "Abstinenz" habe ich in Australien erneut meine Liebe zu Bier entdeckt.
Olli geht in die Luft:
Da die Wetterlage zur Zeit nicht wirklich zum Tauchen einlädt wurde das kurzerhand gestrichen, das mach ich dann einfach bei meinem nächsten Aufenthalt in Australien. Aber keine Angst, eine passende Alternative war bereits vorhanden - ein "Rundflug über Perth"
Ich muss gestehen, anfangs war ich recht skeptisch, ein "Rundflug" klingt nicht gerade nach viel Action. Als ich aber den Piloten und seine Maschine kennengelernt habe waren alle Zweifel verflogen^^ Ein alter Doppeldecker, welcher vor gut 10 Jahren noch auf einer RedBull AirRace Flugshow mitgemischt hat, gepaart mit einem Piloten der in seiner Freizeit alte asymmetrische BV 141 Aufklärungsmaschinen nach Fotos und schlecht kopierten Blaupausen nachbaut, was will man mehr. Der Flug an sich war schon spektakulär, in einem Kilometer Höhe sieht die Welt wahrlich "ganz anders aus". Wenn man dann noch über dem Meer den Horizont entgegen fliegt ist das Erlebnis schon fast perfekt. Getoppt wird das Ganze dann nur noch wenn der Pilot per Funk mitteilt man möge doch das Steuer übernehmen und sich ein bisschen austoben. Gesagt, getan. Nur Fliegen ist schöner :-P
Als ich die Maschine wieder in fähigere Hände gelegt habe (wenngleich ich garnicht so schlecht geflogen bin^^) ging der Kunstflug los. Eine kleine Rolle gefolgt von einem Looping, 225 MPH, ca 2G Belastung in 900 Metern Höhe. Nichts für einen schwache Magen. Die Krönung (und gleichzeitig die Probe wie viel ich aushalte) war ein steiler Sinkflug, anschließend senkrecht in die Höhe fliegen, solang bis kein Auftrieb mehr möglich ist und die Maschine nach hinten wegbricht. 3,5G (auch wenn ich etwas abgenommen habe darf man knapp 270 KG nicht unterschätzen), das Sichtfeld engt sich ein, Tunnelblick, langsam wird es grau. Dann kommt endlich der Wendepunkt, der Körper ist kurz schwerelos und dann geht es wieder der Erde entgegen. So nah war ich nem Blackout lange nicht mehr^^ Ich habe absoluten Respekt vor Piloten die so etwas ihr Hobby nennen, Hut ab!
Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte gab es noch ein leckeres Barbecue und dann wurde Fliegergeschichten ausgetauscht.
Wenn der Berg nicht zum Propheten geht...
Da ein Australienurlaub ohne Kängurus kein richtiger Australienurlaub ist und die Wahrscheinlichkeit ein (lebendes) in freier Wildbahn zu erleben, sehr gering ist, musste eine akzeptable Alternative her.
Und wenn das Känguru nicht zum Olli geht, dann kommt der Olli eben zu den Kängurus - Caversham Wildlife Park.
Hier gibt es die gesamt Australische Tierwelt zum Anfassen nah. Ausnahmsweise übertreibe ich mal nicht, der Caversham Wildlife Park ist ein riesiger Streichelzoo wo man zwischen den Tieren durchwandert und (unter Aufsicht der Pfleger) auf Tuchfühlung geht. Eins hab ich dabei gelernt: Egal ob Känguru, Koala oder Wombat - Flauschig und Faul sind sie alle^^
Und da mich jetzt die Australischen Mozzies auffressen beende ich den heutigen Eintrag^^
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Babsi (Samstag, 09 Februar 2013 16:10)
Hi Bu!Oh nein,wieder hat eines deiner objektive den geist aufgegeben, du hast echt ein Pech!!!!!!Hoffe du kannst trotzdem noch deinen Urlaub mit tollen Fotos festhalten,aber so wie ich dich kenne machst du das Beste aus der misslichen Situation :).
Freu mich,dass es dir gut geht und pass gut auf dich auf,wobei ich denke alle giftigen tierchen müssen mehr Angst vor dir haben als du vor ihnen :).dickes Bussi,und du fehlst hier schon jetzt.Babsi
Bernhard (Dienstag, 12 Februar 2013 12:39)
Olli mein lieber Freund,
is ja klar das genau dir das passiert, gleich bei Ankunft ein Objektiv weniger!Aber alle die dich kennen wissen, dass du aus solchen Situationen immer das Beste machst!
Der kleine Einblick, den du durch die Bilder von deiner "Residenz" gemacht hast, sind wirklich nett!Bin schon ganz gespannt auf mehr!Vor allem auf deine Ausfahrt mit dem Quad :)! Lass dir gut gehen, hab viel Spaß und stell so viele Pics wie möglich on damit wir, die im kalten verschneiten Österreich zu hause sind, auch etwas Sommer abbekommen :)
LG